Gebäude, Städte, Landschaften – nichts ist vor ihm sicher. Alles wird gezeichnet. Der Brite Stephen Wiltshire wurde 1974 in London geboren und blieb in seiner Entwicklung gegen über anderen Kindern zurück. Im Alter von drei Jahren wurde er als autistisch diagnostiziert. Zwei Jahre später, im Alter von fünf Jahren, stellte man Stephens überdurchschnittlichen Hang fürs Zeichnen fest. Es war für ihn eine Art und Weise der Kommunikation, bis er schlussendlich mit neun Jahren zu sprechen lernte.
Im Jahre 1987 kam Wiltshire mit der Literaturagentin Margaret Hewson in Kontakt. Fasziniert von seiner Leidenschaft vermittelte sie ihm ein Studienplatz an der hochangesehenen City and Guilds of London Kunsthochschule, wo er Zeichnen und Malerei studierte. Heute ist der autistische Künstler unlängst unter dem Spitznamen „lebende Kamera“ bekannt und seine Stadtbilder, wie die von u.a. Tokio, Frankfurt, Dubai, London und New York, sind weltberühmt.
Hat Stephen Wiltshire erst einmal Gebäude, Städte oder Landschaften gesehen, so bringt er aus dem Gedächtnis heraus selbst die komplexesten Eindrücke detailgetreu zu Papier. Auf diese Art und Weise zeichnete er beispielsweise nach einem mehrminütigem Hubschrauberrundflug ganze Panoramabilder von Städten auf gigantische Leinwände, in denen nicht ein Fenster bzw. ein Schornstein fehlte. So auch im Frühjahr 2011, als Wiltshire für die UBS-Kampagne „We will not rest“ mit dem Helikopter über Manhattan flog und anschließend die größte Metropole der Welt komplett aus dem Gedächtnis heraus skizzierte.