Die Queer Archaeology des Buchtitels spürt der vor rund 250 Jahren mit Johann Joachim Winckelmann einsetzenden Verwissenschaftlichung der Archäologie und Kunstgeschichte nach; zugleich möchte sie zum Qu(e)erdenken einladen, das Thema aus geschlechterübergreifender Perspektive gegen den Strich bürsten.
Der Band bietet ein Kaleidoskop unterschiedlicher Aspektierungen an, die unter Einbezug der Queer Studies und Genderforschung alternative, einander jedoch keineswegs ausschließende Sichtweisen auf die Archäologie der Wissenschaftsgeschichte eröffnen. In fünf Sektionen und 22 internationalen Beiträgen aus unterschiedlichen Disziplinen werden am Beispiel der antiken und prähistorischen Archäologie, der Ägyptologie, Kunstgeschichte und Vergleichenden Literaturwissenschaft Aspekte geschlechtlicher Identität am Beispiel der Antikenrezeption verhandelt.
Das Buch setzt auch neue gestalterische Maßstäbe: nicht nur die farbigen Beiträge brechen den Kontrast zum Schwarz-Weiß Umschlag, sondern auch der Satzspiegel ist historisch an die Zeit von Winkelmann angelehnt und modern und zeitgenössisch dargestellt.