„Photography saved my Life“ ist die Antwort von Dana Scruggs auf die Frage, wie sie ihre Leidenschaft für Fotografie in einem Satz ausdrücken würde. Gibt es eine stärkere, emotionalere bzw. authentischere Antwort als diese? Wohl kaum.
Den Schritt in die Selbstständigkeit startete die junge Amerikanerin nicht etwa in ihrer Kindheit mit dem Traum Fotografin zu werden, sondern folgte mit dem Umzug nach New York: Nach Jobs als Kostümbildnerin für Filme und als Fashion Stylistin sprang Dana Scruggs 2012 ohne Fotografenausbildung „ins kalte Wasser“ und folgte ihrer Leidenschaft.
In New York konzentrierte sie sich ausschließlich auf das Fotografieren und wusste, dass sie genau dieses Ziel weiter verfolgen muss. „The most important milestone in my career was when I moved to New York. During my 2nd week, I worked with my first male model and discovered that I loved shooting Men. I love capturing their masculinity and their physicality.“
Sich ein spezielles Ziel zu setzen und fortwährend zu fokussieren, ist oft der Erfolg von und hinter Kreativität. Man bleibt sich und seinem Stil treu und sieht die Dinge aus einer anderen, fokussierteren Sichtweise. In dem Fall von Scruggs ist es der Fokus Männer in Szene setzen.
Fragt man, woher die Faszination von Dana kommt, so steht fest, die New Yorkerin weiß ganz genau, was sie will: „Men are fascinating because, as woman, I’m attracted to men. I find their masculinity very beautiful and intriguing. In my opinion, they’re also more open my style of shooting. With women, it’s harder for them to trust that I will make them look good. I’m asking them to do something they’re not used to doing so, the insecurity that they won’t look good can be an issue on my shoots. There are a few women that I love shooting because they’re super open to my style but, overall I feel like men are more willing to have fun with what I’m asking them to do.“
Inspiration für ihre ausdrucksstarken Fotografien findet Dana Scruggs vor allem im Alltag, im Umgang mit Menschen und dem Allgegenwärtigen, das einen umgibt, sei es ein Film, die Musik oder andere Künstler. „I think the key to inspiration is to stay in the world. It’s harder to be inspired if you’re by yourself all of the time.“
Wie aber schafft es die Wahl-New Yorkerin diesen ganz besonderen Twist, das gewisse Etwas in ihren Bildern auszudrücken, in denen sie oft auf aufwändige Settings oder Mode verzichtet? Auf der einen Seite sind die Bilder geprägt von zielgerichteten Lichtverhältnissen, aber auch die Dynamik und der Ausdruck der Models spielt eine zentrale Rolle. Dana ergänzt dazu „I love to shoot in direct sunlight. I don’t care if the sun is right overhead. A few photographers express dismay when I tell them that I often shoot during the midday. With that kind of light, the photos come out incredibly crisp. This allows me to shoot at a very high shutter speed, which is essential for capturing sharp movements.“
Wichtig ist es der Fotografin vor allem, die Models nicht nur als Mannequins abzubilden, die die aktuelle Mode tragen und inszenieren, sondern ihr geht es um Persönlichkeit, Stärke und die Inszenierung von Mode. „I love creating images that are emotional, strong, and show various aspects of the model’s personality and physicality.“
Eine starke und visuelle Ausdruckskraft, die nicht länger im Verborgenen bleiben darf – unter dieser Prämisse hat die New Yorkerin vor kurzem unter anderem ihr eigenes Magazin „SCRUGGS“ gegründet. Die Einschränkung, sich und ihre eigene Arbeit zu verändern, um anderen Magazinen zu gefallen, war keine Option mehr, sondern viel mehr die ganzheitliche, kreative Kontrolle als Künstler zu haben: „So I decided to do it myself – I created my own platform.“
Beeindruckt von dem Ehrgeiz, dem Talent und den Visionen der jungen Fotografin, sind wir gespannt, welche Ziele sich die amerikanische Künstlerin demnächst steckt. Von ihren Visionen, eine wie sie sagt „noch bessere Fotografin“ zu werden, dürfen wir uns abschließend alle eine Scheibe abschneiden. „I want to learn more about love, art, and film-making, travel a lot more and to procrastinate less. Accomplishing those things will help me become a better artist – which is always my Ultimate Goal.“