„Als Kind war es für mich ein großer Traum, Automobildesigner zu werden. Weil mein Vater immer Mercedes-Benz fuhr, entwarf und zeichnete ich einen Mercedes nach dem anderen“, so der am 3. September 1968 in Essen geborene Gorden Wagener.
Nach der Schulzeit studierte Wagener zunächst Industrial Design an der Universität Essen, bis er nach drei Studienjahren weiter ging, um seinen Horizont zu erweitern und sich gleichzeitig der wachsenden Herausforderung des Automobildesigns zu stellen. Zur Wahl standen die beiden führenden, auf Automobildesign spezialisierten Schulen – das Art Center College of Design in Pasadena, USA, und das Royal College of Art in London, England. „Für mich kamen nur diese beiden Schulen in Frage“, so Wagener.
London war für Gorden Wagener die nächste wichtige Station – und prägend: „London war super. Eine große, trendige Stadt. Im Design die Nummer eins in Europa. Eine inspirierende Stadt mit kreativer Atmosphäre. Was ich am Royal College besonders geschätzt habe, war das hohe Niveau.“
Im Anschluss an die Zeit in London ging er wieder zurück nach Essen, wo er dann sein Studium abschloss. „Die Rückkehr nach Deutschland war nicht ganz einfach. Mir kam das alles, im Vergleich zu London, provinziell vor. Ich habe dann in Zusammenarbeit mit VW meine Diplomarbeit geschrieben und später auch für Volkswagen gearbeitet. Aber dort war nicht meine Designwelt. Also habe ich das gemacht, was ich offensichtlich am besten kann: Ich habe eine Mappe mit Mercedes-Zeichnungen erstellt und die bei Mercedes präsentiert. Meine Ideen, meine Vorstellungen von einem Design, das die Marke Mercedes in die Zukunft trägt, kamen an.“
Über die Jahren, seit 1997, war er an allen Mercedes-Benz Baureihen sowie den Sportwagen SL, SLK und SLR McLaren beteiligt. Rund neun Jahre später, im Jahre 2006, übernahm Gorden Wagener die Leitung des US-Designstudios von Mercedes in Los Angeles/Kalifornien, wo er neben seines Designer Daseins noch seinem größten Hobby, dem Windsurfen, nachgehen konnte.
Mitte 2008 übernahm Wagener schließlich die Nachfolge von Peter Pfeifer als Mercedes-Designchef und erhielt ein Jahr später den Professorentitel honoris causa der Moholy-Nagy Universität für Kunst und Design in Budapest.
So abwechslungsreich das Leben Wageners auch ist, eins hat sich während all der Jahre nicht geändert, das Lieblingsauto: „Der 300 SL Flügeltürer, die Sportwagen-Ikone des letzten Jahrhunderts“, so Wagener.