„Ich freue mich, mitteilen zu können, dass Unsplash heute von Getty Images übernommen wird“, schreibt Mikael Cho, Gründer und CEO in einem Blogpost. Der Fotodienst Unsplash war im Jahre 2013 als einfacher Tumblr-Blog gestartet. Heute werden auf der Website des Fotodienstes laut eigener Aussage mehr als 100 Millionen Bilder pro Monat heruntergeladen.
Seit seiner Gründung hat Unsplash die Fotowelt gespalten: Während vor allem Blogger, Influencer und Co. den Fotodienst für seine große Auswahl an kostenloser Bilder lieben, haben sich vor allem Berufs- und Stockfotografen beklagt. Zwar würden die durch Unsplash herbeigeführten Verlinkungen für einiges an Traffic auf der eigenen Website sorgen, jedoch untergräbt der kostenlose Fotodienst die etablierten Preisstrukturen der Branche.
„Dies ist keiner dieser Tech-Akquisitionen, bei denen das Unternehmen gekauft und anschließend stillgelegt wird“, schreibt Mikael Cho weiter. Doch was bedeutet die Übernahme von Unsplash durch Getty Images für den Fotodienst und seine Community?
Geht es Getty Images wirklich um die durch Unsplash geförderte Kreativität?
Getty Images zählt zu den größten Bildagenturen der Welt, deren Geschäfts größtenteils auf Lizenzen basiert. Warum also kauft die US-amerikanische Bildagentur den Fotodienst, wenn es laut eigener Aussage nicht darum geht einen Konkurrenten vom Markt zu nehmen?
„Wir haben so viel Bewunderung für Unsplash. Was Sie für die Kreativität tun und was Sie aufgebaut haben, ist unglaublich“, sagt Craig Peters, CEO von Getty Images.
Bereits vor einigen Jahren hat Getty Images 35 Millionen Bilder zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt und sorgte damit weltweit für Aufsehen. Zwar klangt das Angebot vor allem für Blogger und Website-Betreiber verlockend, entpuppte sich jedoch als ein Versuch, um den Traffic sowie die Reichweite des eigenen Angebots zu erhöhen. Der Traffic dürfte auch dieses Mal eine wichtige Rollen spielen, schließlich verzeichnet Unsplash fast doppelt so viele Visits wie gettyimages.com.
„Wir sind gespannt auf das, was kommen wird“, schreibt Cho in seinem Blogpost weiter und dürfte damit die Gedanken der Online-Community zum Ausdruck bringen. Zwar soll Unsplash auch weiterhin kostenlos nutzbar sein und sich laut den FAQs an den bisherigen Lizenzen nichts ändern, doch was sich Getty Images durch die Einverleibung von des Fotodienstes erhofft, das wird sich noch zeigen.