Reno Mezger - Fotografie - Eleganz der Mode 1

Reno Mezger – Eleganz der Mode dynamisch inszeniert

„Immer weiter wuchs die Sehnsucht und der Verdacht, dass da noch etwas anderes ist. Das war der Reiz. Ein kompletter Neuanfang, ohne zu wissen was kommt“ – eine Einstellung, die unglaublich viel Mut braucht. Aber auch eine Einstellung, die die Grundlage für etwas Grandioses sein kann, etwas Neues, Unverhofftes, etwas das einen erfüllt, wenn man tut was man liebt. Und genau mit dieser Einstellung sprang Reno Mezger vor über fünf Jahren ins kalte Wasser der Modefotografie. Denn der Wahl-Hamburger kann nicht diese typischen Geschichten des Fotografen-Werdegangs erzählen – keine Fotografen in der Familie, keine Kamera zum elften Geburtstag und auch keine Assistenten-Jobs, die als Sprungbrett dienten. Die Geschichte ist ganz einfach: Reno Mezger tut, was er liebt – und das jeden Tag aufs Neue.

Der verlässlichste Weg zu einem Konzept zu kommen ist immer noch: Telefon und Internet ausschalten, sich allein in einen Raum vor ein weißes Blatt Papier setzen und erst wieder aufstehen, wenn etwas stimmiges herausgekommen ist.

Umgesiedelt von Leipzig nach Hamburg startete Reno Mezger als Quereinsteiger unter dem Motto „voll und ganz – und mit allem, was ich habe“ vom ursprünglichen Job als Grafik-Designer zum Traum des Fotografen durch. Heute kann er bereits auf Kunden wie Nike, Levi’s, New Yorker und Roberto Cavalli, aber auch auf zahlreiche Veröffentlichungen in internationalen Publikationen wie das Hunger Magazine, Zink Magazine oder L’Officiel zurückblicken.

Neue Konzepte? Reno Mezger startet immer mit einem weißen Blatt Papier

Wenn man fragt, woher die Ideen für seine Fotostrecken kommen, erzählt er amüsiert: „Es passiert tatsächlich, dass eine Idee vom Himmel fällt. Dann, wenn man gerade nicht daran denkt und das Unterbewusstsein ungestört arbeiten kann. Ich habe auch schon nachts von Ideen geträumt und dann bei Tag verwirklicht. Sofern ich mich am nächsten Morgen daran erinnere – ich möchte nicht wissen, welch’ grandiose Gedanken ich bereits verschlafen habe.“

Eine Antwort, die man als typisch in der Welt der Kreativen bezeichnen könnte, dennoch fallen Reno die Ideen nicht einfach immer zu, schließlich glaubt er selbst an Erfolg durch Arbeit und Fleiß: „Der verlässlichste Weg zu einem Konzept zu kommen ist immer noch: Telefon und Internet ausschalten, sich allein in einen Raum vor ein weißes Blatt Papier setzen und erst wieder aufstehen, wenn etwas stimmiges herausgekommen ist“, erzählt der 35-Jährige.

Seinen Stil beschreibt der Modefotograf als edel, sexy und chic – im Vordergrund steht dabei aber immer das gesamte Bild – kompromisslos authentisch und ausdrucksstark. „Mein Fokus liegt darauf ein bestimmtes Bild zu bekommen, eines mit Seele, eines das echt ist. Ein Bild, das bis zum Moment des Auslösens nur in meinem Kopf existierte. Jetzt mache ich es für alle anderen sichtbar. Es soll ein Gefühl wecken und auf andere Gedanken bringen.“

Fotograf Reno Mezger als Regisseur der Mode

Was gibt es erfüllenderes, als einen Job, der jeden Tag aufs Neue spannend ist und bleibt? Spannend ist es doch definitiv, wenn eine Schlange am Set nur wenige Zentimer vom Model entfernt den Tiertrainer in den Arm beißt, Blut fließt, aber das Bild trotzdem gemacht werden muss – oder nicht?

Reno Mezger kann davon auf jeden Fall mehr erzählen, denn bei einem Shooting für Roberto Cavalli entstand genau diese filmreife Szene, die fast wie ein inszenierter Outtake klingt. Bleibt nur noch die Frage: Wieso hat sich der Wahl-Hamburger genau für dieses Genre entschieden?

Die Kombination aus der Eleganz der Mode mit ihren Formen und Farben und der Dynamik der Posen. Alles ist inszeniert und ich bin der Regisseur.

„Modefotografie ist die Art der Fotografie, die mir nie langweilig wird anzusehen. Die Kombination aus der Eleganz der Mode mit ihren Formen und Farben und der Dynamik der Posen. Alles ist inszeniert und ich bin der Regisseur, der mit Hilfe seiner Phantasie die Bilder entstehen lässt.“

Und dabei geht es Mezger nicht nur darum makellose Schönheit einzufangen, sondern etwas entstehen zu lassen „was mich mehr als einmal hinblicken lässt. Vielleicht ist es so, dass nur wahrhaftig Schönes, auch schön und erhalten bleibt. Alles andere war nur flüchtig.“