Jeff Koons ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Künstler der Gegenwart. Mit vielen seiner Werke begibt er sich immer wieder auf den schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch, indem er popkulturelle und alltägliche Gegenstände auf seine Weise neu interpretiert. Dabei legt er sich nicht auf eine bestimmte Ausdrucksform fest, sondern schafft unter anderem Skulpturen, Gemälde, Fotografien und Collagen.
Jeff Koons kam am 21. Januar 1955 in York im US-Bundesstaat Pennsylvania zur Welt. Bereits in seiner Kindheit interessierte er sich für Kunst und bekam Unterricht im Malen. Mit elf Jahren verkaufte er sein erstes Bild, das im Laden seines Vaters ausgestellt war. Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1972 studierte Koons Malerei am Maryland Institute College of Art in Baltimore sowie am School of the Arts Institute of Chicago.
Das Studium schloss er 1976 ab und zog anschließend nach New York City, wo er im Museum of Modern Art eine Anstellung fand. Parallel widmete er sich seiner Karriere als Künstler und hatte 1980 seine erste Soloausstellung im New Yorker New Museum of Contemporary Art. Sie bestand aus Alltagsgegenständen wie Staubsaugern, die Koons in ausgeleuchteten Plexiglas-Kästen platzierte. Um finanziell unabhängig von der Kunstwelt sein zu können, arbeitete Koons jahrelang als Broker an der Wallstreet.
Im Laufe der 1980er richtete sich Koons ein Studio in einem Loft im New Yorker Viertel SoHo ein, das Andy Warhols Factory nicht unähnlich war. Koons beschäftigte mehr als 30 Assistenten, die bei der fabrikmäßigen Herstellung der Kunstwerke jeweils andere Aufgaben erfüllten. In Koons’ Studio entstanden unter anderem Skulpturen aus Stahl, die Ballon-Hunden nachempfunden sind. Für die Fotoserie „Made in Heaven“ posierte Koons 1990 mit der Erotikdarstellerin Ilona Staller in teilweise expliziten sexuellen Posen. Zwei Jahre später entstand „Puppy“, eine zwölf Meter hohe, mit Tausenden Blumen bewachsene Statue eines Hundes, die heute vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao steht.
Zu den jüngeren Arbeiten von Koons gehören unter anderem ein BMW Art Car, das er 2010 gestaltete und das im gleichen Jahr an den 24 Stunden von Le Mans teilnahm. Zudem war er 2013 für das Artwork von Lady Gagas Album „Artpop“ zuständig und designte 2017 mehrere Handtaschen und Rucksäcke für Louis Vuitton. Im Film „Milk“ von 2008 gab Koons sein Debüt als Schauspieler, indem er in einer Mini-Rolle den Politiker Art Agnos darstellte.
Seit Mai 2019 hält Koons’ Skulptur „Rabbit“ den Rekord als teuerstes Kunstwerk eines lebenden Künstlers. Bei einer Auktion von Christie’s zahlte der Händler Robert Mnuchin 91,1 Millionen Dollar für „Rabbit“. Bemerkenswerte Auktionserlöse brachten auch „Hanging Heart (Magenta/Gold)“, das im November 2007 für 23,6 Millionen Dollar verkauft wurde, und „Balloon Dog (Orange)“, das im November 2013 für 58,4 Millionen Dollar unter den Hammer kam.
Mein Metier sind starke Emotionen, Sexualität und Macht. Diese Themen bewegen die Menschen am meisten.
- Jeff Koons
Art is information in advance.
- Jeff Koons
Als Künstler bin ich kein Egoist. Als Künstler will ich, dass mich meine Werke repräsentieren, nicht mein Selbst.
- Jeff Koons
Ist nicht alles sexuelle Energie?
- Jeff Koons
Die schönsten Dinge kommen freiwillig nur zu dem, der sie liebt.
- Jeff Koons
Art is obsolete now. New technologies are taking over.
- Jeff Koons
Abstraction and luxury are the guard dogs of the upper class.
- Jeff Koons
My work is a support system for people to feel good about themselves.
- Jeff Koons
I think about my work every minute of the day.
- Jeff Koons