Die Designs der Produkte aus dem Hause Apple werden oftmals mit einem Namen assoziiert: Dieter Rams. Dabei war der Hesse nie für das US-amerikanische Unternehmen tätig. Vielmehr hat er sich als Designer für Braun einen Namen gemacht, wo er mehr als 40 Jahre tätig war. Zu seinem Markenzeichen sind seine zeitlosen, minimalistischen Designs mit ihren simplen Linien geworden.
Am 20. Mai 1932 kam Dieter Rams in Wiesbaden zur Welt. Sein Großvater war Tischler, was Rams’ berufliche Zukunft maßgeblich beeinflusste. Im Jahr 1947 begann Rams ein Studium in Architektur und Raumausstattung an der Werkkunstschule Wiesbaden (der heutigen Hochschule RheinMain). Nach einem Jahr unterbrach er das Studium, um praktische Erfahrung als Tischler zu sammeln.
Nach seinem Studium, das er 1953 ausgezeichnet beendete, arbeitete er zunächst für den Frankfurter Architekten Otto Apel. 1955 wurde Dieter Rams vom Elektrohersteller Braun als Architekt und Innendesigner engagiert. Nach sechs Jahren im Unternehmen stieg er zum Chef-Designer auf und behielt diese Position bis 1995 inne
Bei Braun gestaltete Rams legendäre Produkte wie den 1956 erschienenen Radio-Schallplattenspieler Phonosuper SK 4. Daran zeigte sich bereits das zeitlose Design, das die Arbeit von Rams fortan auszeichnen sollte. Das Gerät steckt in einem Gehäuse aus weißem Metall und hellem Holz sowie einem Deckel aus Acrylglas. Wegen letzterem wurde der Plattenspieler umgangssprachlich auch „Schneewittchensarg“ genannt. Weitere bekannte Produkte von Braun, deren Optik Rams entwarf, waren der Weltempfänger T 1000, der Lautsprecher LE1 und der Diaprojektor D45.
Neben seiner Arbeit für Braun war Rams auch für andere Unternehmen tätig, darunter der Möbelhersteller Vitsoe & Zapf sowie die Firma FSB, für die er 1986 eine Serie von Fenster- und Türgriffen gestaltete. Zwischen 1981 und 1997 war er außerdem Professor für Industriedesign an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Im Jahr 1997 beendete Rams seine Tätigkeiten und verließ in diesem Zuge auch Braun. Während seines jahrzehntelangen Engagements für das Unternehmen gestaltete er die Optik von mehr als 600 Produkten, die in den Handel kamen.
In den 1970ern begann Rams damit, seine Design-Philosophie auf eine Reihe von Thesen herunterzubrechen. Demzufolge sei gutes Design innovativ, unaufdringlich, ästhetisch, ehrlich, umweltfreundlich, langlebig und bis ins letzte Detail konsequent. Zudem würde es ein Produkt brauchbar und verständlich machen. Nicht zuletzt sei Rams zufolge ein gutes Design so wenig Design wie möglich. Unter anderem der langjährige Apple-Chefdesigner Jony Ive ließ sich von Rams’ Arbeiten beeinflussen, was an Produkten wie dem iMac und dem ersten iPod gut zu erkennen ist.
Im Laufe seiner Karriere wurde Rams von zahlreichen Intuitionen ausgezeichnet. So ernannte ihn 1991 das Londoner Royal College of Art zum Ehrendoktor. 2002 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Einige der von ihm gestalteten Produkte befinden sich in der Sammlung vom New Yorker Museum of Modern Art, außerdem zeigt der Dieter Rams Stilraum im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt einige seiner wichtigsten Werke.
Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.
- Dieter Rams
Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen.
- Dieter Rams
Wir brauchen weniger, aber besseres.
- Dieter Rams
Design should not dominate things, should not dominate people. It should help people. That's its role.
- Dieter Rams
As designers, we have a great responsibility.
- Dieter Rams
I don't like computers. I still like to do my drawings by hand.
- Dieter Rams