Anna Wintour - Portrait

Anna Wintour: Die mächtigste Frau der Modeszene

Sie gilt als die einflussreichste Frau in der Modebranche und ist damit wohl auch die mächtigste. Ihr Pagenschnitt ist ihr Markenzeichen, genau wie ihre kühle, unnahbare Ausstrahlung. Anna Wintour ist nun bereits seit 27 Jahren die Chefredakteurin der US-amerikanischen Vogue mit Sitz in New York.

Ihre redaktionelle Laufbahn begann sie 1970 bei der Harper’s Bazaar in London. In ihren ersten Arbeiten als Redakteurin stellte sie Kunstwerke von Größen wie Monet mit weiblichen Modellen nach. Es entstand ein für die damalige Zeit unglaublicher Stilbruch. Wintour verschaffte sich das erste Mal einen Namen in der Branche.

Vogue is the best of everything that fashion can offer, and I think we point the way.

Erfolgreich ohne Studium: Anna Wintours Weg zur VOGUE

Am 3. November 1949 wurde Anna Wintour in London geboren. Sie wuchs gemeinsam mit ihren drei Geschwistern, ihr ältester Bruder starb als Kind, in einer Familie der Medien auf. Ihr Vater war der damalige Herausgeber der „Evening Standard“, ihre Stiefmutter Journalistin und Gründerin zweier Zeitschriften. Mit 16 verließ Wintour die North London Collegiate School und entschied sich statt eines Studiums für eine Ausbildung bei Harrods, ebenfalls in London ansässig. Anna Wintour hat nie ein Studium abgeschlossen, dafür erkennt sie Trends und Talente der Zukunft meist als erste.

Im Jahr 1986 fing sie als Redakteurin der US-amerikanischen Vogue in New York einen neuen Lebensabschnitt an. Sie verließ London und ließ sich im Bip Apple nieder. Zwei Jahre später, 1988 hatte sie den Posten der Chefredaktion inne, den sie bis heute verteidigt. Bei der Vogue ist sie verantwortlich für die Einführung der Publikationen Teen Vogue, Vogue Living und Men’s Vogue.

Anna Wintour setzt Trends in der Mode meist als erste

Sie setzt Trends und fördert Jungdesigner. John Galliano und Michael Kors haben Anna Wintour den Großteil ihres Erfolgs zu verdanken. Die zierliche Frau mit der Frisur, bei der nie eine Strähne ihren Platz verlässt, war die erste, die high und low fashion vereinte. Sie kombiniert Jacken für mehrere tausend Euro mit einer 50-Dollar-Jeans.

2009 veröffentlichte R.J. Cutter die Dokumentation „The September Issue“. Die September-Ausgabe ist jedes Jahr die umfangreichste Vogue, mit dem größten Modereport und stellt alle Trends und Tendenzen der kommenden Saison vor. In diesem Jahr sollte es die seitenstärkste Ausgabe aller Zeiten werden.

To be in 'Vogue' has to mean something. It's an endorsement. It's a validation.

Kuratorin zur Förderung junger Talente

Cutter und sein Team begleiteten Wintour und ihre Redaktion durch die Vorbereitung und führten Interviews mit ihr und ihren Mitarbeitern. Wintour gibt sich ungewöhnlich freundlich und wirkt auf einmal gar nicht mehr so unnahbar, wie sonst in der front row der großen Modenschauen. Vielleicht ist das aber auch gerade ihre Art, ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit zu schützen?

Neben ihrer Tätigkeit als Chefredakteurin der Vogue ist Anna Wintour ebenfalls Mitglied des Kuratoriums des Metropolitan Museum of Art, unterstützt das Kostüminstitut und gründete den „CFDA/Vogue Fond“ zur Förderung von jungen Kreativen in der Modebranche. Momentan sieht es nicht danach aus, als würde Anna Wintour ihren Posten als einflussreichste Frau in der Modebranche bald aufgeben.