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Le Corbusier

Le Corbusier, mit bürgerlichem Namen Charles Édouard Jeanneret-Gris, war ein vielbeachteter schweizerisch-französischer Architekt, Theoretiker, Maler, Zeichner und Bildhauer. Er wurde am 6.10. 1887 in der Schweizer Stadt La Chaux-de-Fonds geboren und starb am 27.8.1965 in einem französischen Dorf nahe bei Nizza. 

Er galt als der Wegbereiter der modernen Architektur, der es verstand, Funktion und künstlerischen Ausdruck bei seinen Bauwerken in Einklang zu bringen. 

Le Corbusier befasste sich im Laufe seines Lebens mit allen Bauaufgaben, vom Städtebau bis zum Einzelhaus über öffentliche Gebäude und Sakralbauten. Als Städteplaner wirkte er weltweit; in seinem 1925 verfassten Manifest „Städtebau“ betont er als Aufgabe des Architekten, eine Ordnung zu erstellen, „die im Einklang mit der Weltordnung steht“. Die besondere Herausforderung des Architekten ist – so Le Corbusier – die psychischen und sozialen Ansprüche des Einzelnen zu befriedigen.

Steckbrief

Biografie von Le Corbusier

Bereits im Alter von dreizehn Jahren wurde Le Corbusier Schüler der École d’Art in seiner Schweizer Heimatstadt La Chaux-de-Fonds und wurde dort zunächst als Graveur, Ziseleur, Goldschmied und Maler ausgebildet. Unmittelbar im Anschluss begann er sein Studium der Architektur. Bereits im Jahre 1905 führte er den Bau des Wohnhauses Fallet aus. 

Von großer Bedeutung für das Werk Corbusiers waren seine ausgedehnten Reisen, zunächst durch Europa, wo er unter anderem in Berlin zwei Jahre mit Peter Behrens, dem Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, arbeitete und seine Kontakte zur europäischen Architekturentwicklung vertiefte. Es folgten Studienreisen durch den Balkan, die Türkei, Griechenland und Italien. 

Im Jahre 1917 siedelte Le Corbusier endgültig in die französische Hauptstadt über. Dort war er zunächst als Maler und Bildhauer tätig. Seine künstlerischen Vorstellungen publizierte er in seiner Zeitschrift „L’esprit nouveau“, die er in den Jahren 1920 bis 1928 verlegte.

„Domino“, die neue Formensprache des Stahlbetons 

Le Corbusier entwickelte das „Domino“ genannte Eisenbeton-Skelett-System, ein Prototyp zur Massenproduktion von Wohnhäusern. Die Villa Anatole Schwob, auch Villa Turque genannt, die er in seiner Heimatstadt baute, ist ein Ergebnis dieser neuartigen Bauweise. Wenige Stützen machen bei diesem System tragende Wände entbehrlich, wodurch eine bis dahin nicht gekannte freie Grundrissgestaltung ermöglicht wurde. 

Das erste Geschoss hob der Architekt vom Erdboden ab. Durchlaufende Fensterbänder machten die Außenwände lichtdurchlässig und leicht. Diese Leichtigkeit griff Corbusier parallel in nahezu allen Innenräumen auf. Den Wohnraum führte er in der Regel über zwei Geschosse; Treppen und Rampen waren wichtiger Bestandteil in den von ihm gebauten Villen. 

Diese Bauweise galt ihm als Idealtypus, den er auch in bescheideneren Bauformen, wie dem Mietshaus oder der Arbeitersiedlung etablierte. Die von Corbusier entworfenen zwei Gebäude der berühmten Stuttgarter Weißenhof Siedlung spiegeln diesen Bautypus.

Corbusiers „Strahlende Stadt“ 

Der Architekt zeichnet für zahlreiche städtebauliche Projekte in aller Welt verantwortlich. Unter anderem in Algier, Antwerpen, Bogota, Barcelona, Stockholm und Paris war er an der Stadtentwicklung beteiligt. Sein Prinzip der „strahlenden Stadt“ sah Wohngebiete mit Großwohneinheiten inmitten von Parklandschaften vor. Auto- und Fußgängerverkehr wurden getrennt; Sportanlagen und Dienstleistungen sorgten bei den Bewohnern für einen hohen Freizeitwert. Die architektonische Formensprache der Bauten Corbusiers ist überwiegend sachlich und setzt bevorzugt geometrische Grundformen ein.

Funktion und ästhetischer Anspruch von Le Corbusier 

Die Maxime der Architektur Corbusiers blieb Zeit seines Lebens die Vereinigung der Gestaltungsweise des Funktionalismus, ohne den Aspekt der Kunst und Ästhetik aufgeben zu müssen. Er entwickelte eine neue Maßordnung, die dem menschlichen Maßstab entsprach. 

Le Corbusier gilt als einer der einflussreichsten Avantgardisten der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts, dessen revolutionäre Konzepte über alle Bauaufgaben hinweg, noch heute Bewunderung hervorrufen.

Zitate von Le Corbusier

Die gesamte Geschichte der Architektur dreht sich ausschließlich um die Maueröffnungen.

Das Problem ist die Form, nicht ihr Ursprung.

Raum und Licht und Ordnung. Das sind die Dinge, die man genauso braucht wie Brot oder einen Platz zum Schlafen.

Ich zeichne lieber als zu reden. Zeichnen ist schneller und lässt weniger Raum für Lügen.

Alle Häuser sollten von Gesetzes wegen weiß sein.

Stühle sind Architektur, Sofas sind spießbürgerlich.

Licht schafft Atmosphäre und das Gefühl des Raums sowie den Ausdruck einer Struktur.

Der echte Maler ahmt das Abenteuer der Natur nach.

Das Haus ist eine Maschine zum Wohnen. Ein Sessel ist eine Maschine zum Sitzen.